Venedig: Sehenswürdigkeiten & Tipps

Gondoliere in blau-weiß gestreiften Shirts, verschwiegene Kanäle und unzählige Brücken, die Tauben auf dem Markusplatz oder die imposante Rialto-Brücke - Venedig lädt zum Träumen ein und erfüllt bei Ihrem Besuch all Ihre Erwartungen. Nie waren Klischees näher an der Realität als in der romantischen Lagunenstadt. Ihren ganz besonderen Charme macht der kontrastreiche Mix aus wunderschöner Architektur wie dem Dogenpalast und dem blätternden Putz und Blumenkübeln in so manchem versteckten Hinterhof aus. Die vielen kleinen Inseln der "Serenissima" sind durch mehr als 400 Brücken zum Teil miteinander verbunden.

1. Venedig - die Stadt der Liebe
2. Flughafeninformation
3. In Venedig unterwegs - Mobilität vor Ort
4. Dos und Don'ts
5. Mit der Familie nach Venedig
6. Insiderinformationen
7. Kultur & Sehenswürdigkeiten
8. Shopping
9. Essen & Trinken
10. Nachtleben
11. Venedig in 3 Tagen
12. Persönlicher Tipp des Autors

Einst einflussreiche (Handels-)Macht, blickt Venedig auf eine lange Geschichte zurück. Die Gebäude im historischen Zentrum stehen auf Stelzen und der Verkehr findet mit Taxibooten und dem "Wasserbus" Vaporetto ausschließlich auf den Kanälen statt. All diese Besonderheiten haben die UNESCO längst dazu bewogen, Venedig zum Weltkulturerbe zu ernennen.

Wer Venedig zum ersten Mal besucht, darf natürlich keines der bekannten Highlights verpassen. Der legendäre Canal Grande schlängelt sich s-förmig über eine Länge von vier Kilometern durch die Stadt. Als berühmteste Brücke überspannt ihn die Ponte di Rialto. Von dort geht es durchs Gassengewirr direkt zum Markusplatz. Während von so manchem traditionsreichen Café Geigen- oder Pianoklänge über die Szenerie wehen, genießen Sie wunderbare Ausblicke auf den majestätischen Dogenpalast, den orientalisch angehauchten Markus-Dom und natürlich den Campanile di San Marco. Unser Insider-Tipp: Mit einem speziellen Ticket (unbedingt vorab online buchen!) erreichen Sie auch die geheimen Gänge im Dogenpalast und dürfen unter anderem die weltberühmte "Seufzerbrücke" überqueren.

Der Aeroporto internazionale di Venezia - Marco Polo VCE liegt etwa 8 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums auf der Insel Tessera direkt an der Lagune. Von den drei venezianischen Flughäfen ist er der größte. Seinen Namen verdankt er dem Handlungsreisenden und Entdecker Marco Polo, der einer angesehenen venezianischen Familie entstammte.

Auf drei Etagen bietet der Flughafen Platz für diverse Geschäfte, Restaurants und Bars. Der Abflugbereich befindet sich im ersten Obergeschoss. Pro Jahr werden an nur einem Terminal mehr als elf Millionen Passagiere abgefertigt.

Für den Transfer in die Stadt haben Sie auf dem Wasser die Wahl zwischen Wassertaxis und der Fähre. Nehmen Sie am Flughafen den Linienbus, den Expressbus oder ein Taxi, geben Sie als Zielort die Piazzale Roma an. Von dort aus erreichen Sie Ihre Unterkunft im historischen Zentrum mit Wassertaxi oder Vaporetto. Möchten Sie nach Mestre gelangen, nehmen Sie wie üblich den Landweg - also ein Taxi, einen Mietwagen oder den Bus.

Flughafenadresse: Via Galileo Galilei, 30/1, 30173 Tessera, Venezia VE, Italien

Telefon: +39 041 260 6111

Weblink: www.veniceairport.it

Ab der Piazzale Roma verkehren keine Autos und Busse mehr. Am besten entdecken Sie das Gassengewirr des historischen Venedigs zu Fuß. Um größere Entfernungen zurückzulegen oder von einer Insel zur nächsten zu gelangen, nutzen Sie das hervorragend ausgebaute Netz von Wasserbussen, den sogenannten "Vaporetti". Dafür gibt es sowohl Einzelfahrscheine als auch (Mehr-)Tages- und Wochentickets. Alternativ lässt sich der Canal Grande mit dem öffentlichen Fähren "Traghetti" überqueren. Insbesondere Einheimische besteigen gerne die hölzernen Boote, die ein Stück des traditionellen Venedigs verkörpern. Eine Gondelfahrt ist natürlich stimmungsvoll, aber nicht ganz günstig. Auch Fahrten mit dem Wassertaxi haben ihren Preis. Lizensierte Boote erkennen Sie an den gelben Kennzeichen mit schwarzen Ziffern.

Mit dem Bus, Taxi oder Mietwagen sind Sie in Venedig nur zwischen dem Flughafen und der Piazzale Roma sowie auf dem Festland unterwegs.

• Venedig ist eine wunderbare Stadt. Wer sie von ihrer schönsten Seite erleben möchte, sollte unbedingt abseits ausgetretener Pfade die versteckten Ecken der Stadt erkunden.
  
  
• Die Ruhe der frühen Morgenstunden für Foto-Sessions an den noch glatten Kanälen nutzen.
  
  
• Venedig auch einmal außerhalb der Sommersaison besuchen. Im Winter legt sich morbider Charme über die Stadt.
  
  
• Heiße Sommertage für einen Ausflug an den Lido nutzen.
  
  
• Damit Sie Ihren Urlaub in Venedig rundum unbeschwert genießen können, sollten Sie keinesfalls auf dem Markusplatz die Tauben füttern. Wer erwischt wird, kann mit einer Strafe von bis zu 500 Euro belegt werden.
  
  
• Als Sparfuchs in ein Café am Markusplatz einkehren. Hier kommt zum Preis des Cappuccinos oft noch ein Aufschlag für die im Außenbereich spielenden Musiker dazu.
  
  
• Auf den Treppenstufen der Brücken Pause machen. Dafür ist der Andrang in Venedig einfach zu groß.
  
  
• In den Kanälen baden oder schwimmen.

Mit ein paar lustigen Ideen wird Sightseeing in Venedig für die Kids zu einem unvergesslichen Erlebnis. Der Klassiker ist, beim Rundgang durch die Stadt venezianische Löwen zu zählen. Oder nehmen Sie sich einfach vor, sich in Venedig zu verlaufen und so für einen Hauch von Abenteuer zu sorgen.

Auf dem Markusplatz haben die Jüngsten seit Generationen viel Freude daran, den Tauben hinterherzujagen. Spannend ist der Ausblick vom Campanile - aber auch die Auswahl am Rialto-Fischmarkt mit Hummer, Schwertfischen und Krebsen. Steht ein Museumsbesuch auf der Liste, bestellen Sie die Tickets am besten vorab und vermeiden so lästige Wartezeiten. Ein schönes Souvenir erhalten Ihre Kinder, wenn sie in Venedig ihre eigene Karnevalsmaske bemalen dürfen.

In das "typische" Venedig abseits des Trubels tauchen Sie im Stadtteil Giudecca ein. Nur 300 Meter trennen die Insel vom Markusplatz. Dennoch darf sie sich zurecht "Geheimtipp" nennen. Hier laden viele kleine Restaurants zum Verweilen ein und Sie genießen einen fantastischen Blick auf die Silhouette Venedigs.

Murano ist die Insel der Glasbläser. Hier können Sie in zahlreichen Werkstätten den Künstlern über die Schulter schauen und so manches filigrane Andenken erstehen. Auf der benachbarten Insel Burano steht dagegen feinste Spitze hoch im Kurs. Einen Abstecher wert ist die kleine Insel auch oder vor allem dank ihrer strahlend bunten Häuser.

Die perfekte Insel für eine erholsame Auszeit am Wasser ist der Lido. Die schmale Insel mit ihren langen flach abfallenden Sandstränden stellt außerdem ein Muss für alle Fans von Thomas Mann ("Tod in Venedig") dar und ist alljährlich Schauplatz der Film-Festspiele. Dann zieht es auch so manchen Star auf den Lido. Auf dem Lido gibt es - anders als im historischen Zentrum - auch Fahrrad-Verleihe und Radwege, so dass sich die grüne Insel auch hervorragend mit dem Rad erkunden lässt.

Venedig mit seinen Kirchen, Palästen und Brücken hält quasi hinter jeder Ecke Sehenswürdigkeiten bereit. Neben dem Markusplatz mit Dogenpalast, Dom und Campanile steht natürlich die Rialto-Brücke auf Ihrer To-do-Liste. Ebenfalls ein Muss ist eine Fahrt auf dem vier Kilometer langen Canal Grande, der Hauptschlagader der Stadt. Mit dem Vaporetto dauert die Fahrt vom Markusplatz bis zum Bahnhof Santa Lucia etwa eine halbe Stunde. Dank Stopps an jeder Haltestelle bleibt ausreichend Zeit, die zahlreichen Palazzi und die drei Brücken, die die bis zu 70 Meter breite Wasserstraße überspannen, zu bestaunen.

Nicht aus dem Stadtbild Venedigs wegzudenken ist auch das barocke Schmuckstück Santa Maria della Salute. Die Votivkirche mit ihrem achteckigen Grundriss ließ der Doge Nicolò Contarini während der Pestepidemie ab 1630 erbauen. In ihrem Inneren ziehen der edle Marmorboden, imposante Altäre und Gemälde unterschiedlicher Künstler die Blicke auf sich. Ins Staunen wird Sie auch die Fassade der Scuola Grande di San Marco als Paradebeispiel für die venezianische Frührenaissance versetzen. Wo früher die bekannteste Bruderschaft Venedigs ihr Zuhause hatte, ist heute das zivile Krankenhaus der Stadt untergebracht.

Alljährliches Highlight im venezianischen Veranstaltungskalender ist der Karneval. Zehn Tage lang finden dann Ende Februar/Anfang März Umzüge, Aufführungen und Kostümwettbewerbe statt. Den Auftakt macht immer der Engelsflug, bei dem eine Artistin vom Campanile auf den Markusplatz hinunterschwebt.

Eine Faustregel für Einkaufen in Venedig lautet: Je weiter vom Markusplatz entfernt, desto günstiger. Dabei ist es gut zu wissen, dass die meisten Geschäfte zwischen 13 und 15.30 bzw. 16 Uhr eine ausgedehnte Mittagspause einlegen. Abends schließen viele Läden in den Sommermonaten erst spät in der Nacht. Für weitläufige Einkaufszentren bietet das Herz Venedigs keinen Platz, dafür gibt es umso mehr kleine spezialisierte Läden.

Rund um die Vaporetto-Haltestelle San Samuele finden Sie viele Kunstboutiquen und Galerien. Italienische Designer-Mode dominiert das Angebot in der Calle Larga XXII Marzo.

Noch mehr hochwertige italienische Kleidung finden Sie in der Einkaufsstraße Salizada San Moizé.

Eines der seit jeher wichtigsten Einkaufsviertel Venedigs ist Le Mercerie. Das reichhaltige Angebot der kleinen Läden reicht von Lederwaren, Papeterie und Murano-Glas über Luxus-Marken bis hin zu kulinarischen Köstlichkeiten. Auf der Rialtobrücke reihen sich Schmuck- und Souvenirläden aneinander.

Ein echtes Vergnügen für alle Sinne ist auch ein Bummel über die zahlreichen Märkte Venedigs. Täglich werden Obst, Gemüse, Fisch oder andere Lebensmittel auf den Märkten in der Via Garibaldi oder auf der Piazetta San Francesco in Mestre angeboten. Dazu kommen die traditionellen Wochenmärkte - beispielsweise auf Giudecca oder auf dem Lido.

Die traditionelle venezianische Küche ist stark von der Nähe zum Meer beeinflusst. Zu den Spezialitäten gehören cremiger Stockfisch, sauer eingelegte Sardinen, Venusmuscheln und Sepia-Pasta.

Eine typische italienische Hauptmahlzeit besteht aus Vorspeisen (antipasti) sowie Suppe, Pasta oder Risotto als erstem Gang (primi piatto). Darauf folgen ein Fisch- oder Fleischgericht mit Beilage und ein Dessert (dolce). Dazu schmecken Wein - oft der Hauswein "della casa" - und Wasser aus der Karaffe.

Warme Küche gibt es mittags in der Regel von 12 bis 14.30 Uhr. Das Abendessen wird von etwa 19 bis 22 Uhr serviert. In den meisten Restaurants wird zusätzlich "Coperto" fürs Gedeck und Brot in Höhe von einem bis drei Euro berechnet. Trinkgeld wird in der Regel nur extra bezahlt, wenn es laut Karte nicht bereits inbegriffen ist.

Die Einheimischen treffen sich gerne in den einfachen Weinbars "Bacari": Dort werden zum Wein kleine Häppchen gereicht: Die "Cicchetti" sind vergleichbar mit den spanischen Tapas. Hier sind Sie im Urlaub auch an der richtigen Adresse für eine kurze Pause oder für den kleinen Hunger zwischendurch.

Vorab: Am spannendsten ist das Nachtleben Venedigs alljährlich zur Karnevalszeit. Aber auch sonst dürfen die Tage in den zahlreichen Kneipen, Bars und Clubs gerne etwas länger dauern. Vergleichsweise teuer sind Drinks in den Cafés und Lokalen rund um den Markusplatz. Junge Leute und Studenten treffen sich eher in den Bars am Campo Santa Margherita. Auch in einigen Cafés sorgen abends DJs und Bands für gute Stimmung.

Der Zugang zum Kasino Venedigs ist ab einem Alter von 21 Jahren erlaubt. Gehobene Kleidung ist dort Pflicht. Im Sommer finden Sie das Casino Municipale di Venezia am Lido im Palazzo del Casino. Im Winter laden die Spieltische im Palazzo Vendramin Calergi direkt am Canal Grande zu Black Jack und Roulette ein.

Wer etwas länger als bis zu den in Venedig üblichen Öffnungszeiten bis etwa ein Uhr nachts feiern möchte, hat dazu in den Nachtclubs und Discotheken einiger größerer Hotels Gelegenheit. Die wenigen öffentlichen Nachtclubs Venedigs befinden sich überwiegend auf dem Lido.

Ein Klassiker unter den Bars in Venedig ist die Harry's Bar. Wo einst Hemingway gerne am Tresen saß, wurde der Bellini erfunden.

Venedig ist das ideale Ziel für einen Wochenendtrip. Der erste Tag gehört in der Regel den bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Da viele Highlights rund um den Markusplatz nahe beieinander liegen, bleibt natürlich auch ausreichend Zeit für eine ausgedehnte Mittagspause in einem Restaurant oder in einer Trattoria. Ein guter Ort, um sich über das Gassengewirr einen Überblick zu verschaffen, ist die Aussichtsplattform der Einkaufszentrums T Fondaco dei Tedeschi.

Tag 2 verbringen Kunstinteressierte gerne in den diversen Museen der Stadt. Venezianische Malerei gibt es in der Galeria dell'Accademia zu bewundern. Moderne Künstler wie Matisse, Chagall und Picasso werden in der Peggy Guggenheim Collection oder in der Galeria Internazionale D'Arte Moderna ausgestellt. Zum Mittagessen empfiehlt sich ein günstiges Restaurant im Studentenviertel Dorsoduro. Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang erreichen Sie von dort aus eine der bekanntesten Buchhandlungen der Stadt. In der "Acqua Alta" lagern viele Bücher angesichts der Überschwemmungsgefahr in Venedig direkt in Booten.

Am dritten Tag Ihres Kurztrips nach Venedig geht auf die vorgelagerten Inseln. Neben der Glasbläserinsel Murano und der Fischerinsel Burano ist die recht ursprüngliche Insel Torcello unbedingt einen Abstecher wert. Deutlich lebhafter präsentiert sich insbesondere in den Sommermonaten der mondäne Lido.

Mich in einer Gondel durch die Kanäle schippern zu lassen, war mir bisher immer zu "touristisch". Zu sehen, wo die eleganten Boote gebaut werden, finde ich dagegen spannend. An der Uferpromenade in Dorsoduro gibt es mit der Squero di San Trovaso direkt am Kanal Rio San Trovaso eine traditionsreiche Gondel-Werkstatt. Führungen werden dort zwar nicht angeboten, aber man kann den Handwerkern bei ihrer Arbeit unter freiem Himmel zusehen. Am besten von der anderen Straßenseite aus - bei einem Kaffee vor einer charmanten kleinen Bar.