Lärmzertifizierungen der Luftfahrzeuge
Die internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) verlangt von neuen Luftfahrzeugen ein fundiertes Lärmzeugnis für die Muster- und Verkehrszulassung. Dazu werden Lärmimmissionen des Luftfahrzeuges an drei festgelegten Messpunkten im Vorbeiflug sowie im Überflug vor der Landung und nach dem Start einmalig gemessen. In Abhängigkeit von diesen Messergebnissen, dem maximalen Abfluggewicht und der Anzahl der Triebwerke erhalten die Flugzeuge dann das Lärmzertifikat. Bereits 98 Prozent aller Strahlflugzeuge sind nach Kapitel 3 oder 4 zugelassen und in die „Bonusliste“ des ehemaligen Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung für besonders leise Flugzeugtypen aufgenommen.
Lärmabhängiges Entgeltsystem am Dortmund Airport
Durch ein lärmabhängiges Entgeltsystem für Starts und Landungen nimmt der Dortmund Airport Einfluss auf eingesetztes Fluggerät. Fluggesellschaften mit lauten Maschinen zahlen mehr als diejenigen, die mit leiseren Flugzeugtypen unterwegs sind.
Strenge Nachtflugregelung
Der Dortmund Airport hat mit die strengsten Nachtflugbeschränkungen in Deutschland wie die derzeit gültige Betriebzeitengenehmigung zeigt:
- Planmäßige Starts von 6:00 bis 22:00 Uhr, Verspätete Starts bis 22:30 Uhr möglich
- Planmäßige Landungen von 6:00 bis 22:00 Uhr, plus durchschnittlich 4 planmäßige Landungen pro Tag bis 23:00 Uhr, Verspätete Landungen bis 23:30 Uhr möglich
- Monatlich sind insgesamt 16 verspätete Starts und Landungen erlaubt (weitere bedürfen der Zustimmung der örtlichen Luftaufsicht)
Nachts dürfen sonst nur hoheitliche Flüge der Polizeifliegerstaffel sowie dringend notwendige Ambulanzflüge stattfinden. Hierzu gibt es die meisten Beschwerden. Jedoch hat der Dortmund Airport auf diese Flüge naturgemäß keinen Einfluss.
Passive Schallschutzmaßnahmen
Das Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm berücksichtigt insbesondere aktuelle Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung. Gemäß §1 FlugLärmG ist es Zweck des Gesetzes, „in der Umgebung von Flugplätzen bauliche Nutzungsbeschränkungen und baulichen Schallschutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor Gefahren, erheblichen Nachteilen und erheblichen Belästigungen durch Fluglärm sicherzustellen“.
Im Rahmen seines Schallschutzprogrammes hat der Dortmund Airport bisher weit über vier Millionen Euro für Schallschutzmßnahmen in Gebäude der Nachbarschaft investiert.
Lärmoptimierte Flugverfahren
Bei Bedarf werden in der Fluglärmkommission Flugverfahren in Zusammenarbeit mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) beraten. Die DFS berät dann das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF), welches im Benehmen mit dem Umweltbundesamt (UBA) die Flugverfahren festlegt.
Laute Maschinen haben Flugverbot
Bereits seit dem 1. April 2002 gilt ein Verkehrsverbot für Kapitel 2 Flugzeuge (Ausnahmeregelung: Startmasse kleiner als 34 t oder weniger als 19 Sitze)
Moderne Triebwerkstechnologie
Da auch Fluggesellschaften immer stärker unter politischem und finanziellem Druck stehen, leise und effiziente Maschinen einzusetzen, geben sie diesen Druck auch an die Triebwerkshersteller sowie Flugzeugbauer weiter. Diese arbeiten mit Hochdruck an neuen emissionsarmen Technologien. Zudem wird auch weltweit stark an Alternativkraftstoffen wie dem Power to liquid (Ptx-Technologie) geforscht.
Weitere Informationen zum Thema Fluglärm finden Sie auch auf unseren anderen Internetseiten sowie im Nachhaltigkeitsbericht.